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Autor: Stoiermann geschrieben am: 30.04.2006 |
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Krieg ist geil
Angesichts des bevorstehenden Konflikts im Kongo unter Beteiligung der
Bundeswehr eine kritische Stellungnahme
ik-fya - 2006-04-30 - Tritratrulala - die Infanterie ist wieder da! Ja, alle Monate wieder
entflammt irgendwo auf der Welt ein Krieg. Das zieht sich vom beschaulichen
Techtelmechtel untermunitionierter aber überambitionierter Rebellengruppen
bis zum ausgewachsenen strategischen Aufeinanderprallen tausender Mann
starker Armeen. Wie auch immer, wir wollen hier keine qualitativen
Vergleiche anstellen - wobei die kleinen Rädchen der großen Heere häufig
nicht wissen, wofür sie kämpfen, außer der nächsten Monatsmiete...
Vielmehr möchte Ideenkartell.de darstellen, warum Krieg nicht nur notwendig
sondern absolut geil ist. Es lebe der Krieg, geküsst sei die Splitterbombe,
zärtlich begattet das Panzerrohr!
Erster und wichtigster Grund: Stellen Sie sich einfach kurz vor, lieber
Leser, unsere irgendwo um die sechs Milliarden zählende Weltbevölkerung
würde nicht hin und wieder durch tödliche Gefechte dezimiert. Wollen Sie
noch ein bis drei andere in Ihrer Wohnung mit aufnehmen? Wollen Sie noch
mehr Staus auf den Straßen, Menschen in der U-Bahn, im Wartezimmer oder am
Playa de Palma? Wir nicht.
Zweiter und wichtigster Grund: Der Krieg kurbelt die Wirtschaft an. Selbst
deutsche Unternehmen verdienen gut an Zulieferungen für aufstrebende
Diktatoren des Orients oder Ihre Widersacher, die fanatisch-religiösen
Freiheitskämpfer jenseits des Atlantiks! Und wie entspannt sind wir und
unsere um die fünf Millionen Arbeitslosen, seit es mit der Wirtschaft in
Deutschland wieder steil bergauf geht! Außerdem sichert er in Deutschland
nicht nur 300.000 Soldaten den Arbeitsplatz, sondern auch Ihren 250.000
Verwaltungsangestellten.
Dritter und wichtigster Grund: Endlich lernt unsere Bundeswehr im Kongo
einmal, was es heißt, eine wirkliche Armee zu sein. Die Aussicht unsere
deutschen Weicheier auf Kindersoldaten schießen zu sehen, lässt den Macho in
uns zart erschauern.
Vierter und wichtigster Grund: Komplett Verrückte sind mit anderen Problemen
beschäftigt und lassen uns in Ruhe. Stellen Sie sich einfach vor, Sie stehen
an einem Samstagmorgen auf und während Sie Ihren dampfenden Kaffee genießen
wollen, stehen hintereinander George W. Bush, Osama bin Laden, Herr
Ahmadinedschad und die Zeugen Jehovas auf Ihrer Türschwelle und wollen Sie von
Ihren Ideen überzeugen. Mit den Zeugen Jehovas hat man ja mittlerweile
gelernt, umzugehen aber wie steht's mit den Anderen?
Sie sehen, lieber Leser, obschon wir hier nur einen kurzen Auszug möglicher
Gründe anführen, ist Ihr Leben mit Krieg viel beschaulicher als ohne - also,
drehen Sie Ihrer Friedenstaube den Hals rum und trinken Sie mit uns auf
einen der größten Wirtschafts- und Zufriedenheitsfaktoren der Welt - Prost!
(stoi, 30.04.2006)
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